Ein Jugendlicher kommt mit seiner Mutter zu mir in die Praxis und das Erste, was er sagt: „Ich will zu keinem Psychokacker.“

Zugegeben, besonders für Jugendliche ist die Vorstellung, zu einem Psychohelfer zu gehen eine oft unvorstellbare. Dass man für „verrückt“ gehalten wird, löst Scham aus und rüttelt am letzten Rest Selbstsicherheit. Fast immer sind - so meine Erfahrung - nach der ersten Kennenlernstunde die abgehobenen Befürchtungen in Luft aufgelöst, das verzerrte Bild aus Vorurteilen und Klischees zurechtgerückt. Was den Unterschied ausmacht, einem Fremden seine Seelenqualen zu offenbaren, im Vergleich zu seinen Freunden, das kann man schwer beschreiben, muss man selbst erleben.

Aber die Frage bleibt: Wann brauche ich wirklich eine psychologische oder therapeutische Hilfe?

Zwei sehr einfache Antworten dazu:

1. bei großem subjektivem Leidensdruck und/oder
2. wenn im Alltag vieles nicht mehr gelingt. Und dennoch bin ich immer wieder erstaunt darüber, wieviel Selbstheilungskräfte Körper und Seele entwickeln und wie Menschen durch gezielte Aktivierung ihrer inneren Ressourcen wieder mehr ins Gleichgewicht und in einen gesunden Lebensrhythmus kommen.

Kommen wir zu den drei Säulen der Gesundheit:

• zentral für jegliches Wohlbefinden ist erholsamer Schlaf, denn Schlafprobleme ziehen ganz viele Folgeerscheinungen nach sich.
• Die beiden anderen Säulen sind gute Ernährung und ausreichend Bewegung.
• Aber dann gibt es verborgene Trigger, die einen aus der Bahn werfen, alte Wunden aufbrechen lassen. Manchmal weiß man auch gar nicht, warum sich die eigenen Gedanken plötzlich so anders anfühlen, so viele Konflikte mit anderen unlösbar scheinen.

Selbst wenn das Warum oft unklar bleibt, entscheidend ist es WIE jemand mit seinen Problemen umgeht. Als Psychologe biete ich ein neutrales Gegenüber.

Die beste Voraussetzung, um sich Unterstützung zu holen, ist naturgemäß der Wunsch nach Veränderung, gepaart mit der unlösbaren Frage: „Wie soll ich das denn schaffen?“

Und sich weniger von Vorstellungen leiten lassen - einfach mal schauen, was es so am Psychomarkt gibt: Aber wie soll man aus der Unzahl an Helfern die oder den Passende(n) herausfiltern?

• Tipp1: Das gute alte Bauchgefühl beim Ansehen einer Website ist der erste Schritt.
• Tipp2: Informationen einholen von Berufsverbänden oder Freunden, die Erfahrungen mit Psychohelfern gesammelt haben.
• Tipp3: einen Test machen
• Oder dieses Buch lesen: Josef Aldenhoff: Bin ich PSYCHO? Oder geht das von alleine weg?
• Und der heißeste Tipp: mutig sein und selbst mal ausprobieren, ein Erstgespräch vereinbaren und dann wieder dem Bauchgefühl folgen, ob ich diesem Psychohelfer vertraue?
• Eine wunderbare Einladung zum Psychologen singt Julia Engelmann: „Grapefruits zum Frühstück“